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In Würde leben, alt werden und sterben können – die Ostalb-SPD zu Gast in der „sozialen Stadt" Ellwangen

Veröffentlicht am 12.09.2008 in Kreistagsfraktion

Ostalb SPD zu Gast in der Sozialen Stadt Ellwangen

Auf ihrer Sommertour durch den Ostalbkreis machten die SPD-Kreistagsfraktion und der SPD-Kreisverband auch Station in Ellwangen. Unter dem Motto „Die soziale Stadt" standen hier Besichtigungen in verschiedenen sozialen Einrichtungen Ellwangens an.

Die Genossen um Bundestagskandidatin Claudia Sünder interessierte dabei besonders, wo die entsprechenden Institutionen der Schuh drückt, an welchen Stellen die SPD ihnen durch entsprechende Anträge im Kreistag eventuell auch helfen könnte. „In Ellwangen alt werden – was heißt das?", wollte Kreisvorsitzender Josef Mischko wissen.

Im Alten- und Pflegeheim „St. Anna" informierten die beiden ehrenamtlichen Verwaltungsleiter Hans-Peter Haas und Max Schmid ihre Besucher über die für sie relevanten drei Säulen eines modernen Senioren-Heims: Pflegeplätze, Altenwohnungen und Angebote für Demenzkranke. „Ein normales Altenheim ist heute nicht mehr zeitgemäß, es kann nicht mehr existieren", erläuterte Schmid den Grund dafür, warum „St. Anna" auf benannte Säulen-Strategie setzt. Derzeit habe ihr Heim 42 Bewohner, ließ Haas die Besucher wissen. Ein Belegungsproblem hätte es auf Grund der Lage und der Größe in „St. Anna" nie gegeben. Im neuen Anbau entstehen gerade zwölf weitere Wohnungen. Haas betonte auch die Auswirkungen der demografischen Veränderungen in der Gesellschaft auf das Haus. Die Bewohner seien heute grundsätzlich älter als früher, wenn sie ins Senioren-Heim kommen. Das mache beispielsweise Duschen in den einzelnen Zimmern geradezu überflüssig. Im Pflegebad, das es auf jedem Stock gebe, sei es „für Bewohner und Personal angenehmer".

Auf die Frage, woran es dem Heim fehle, meinte Haas: „Am Geld". Die finanzielle Deckelung durch Pflegestufen ermögliche es nicht mehr Personal zu beschäftigen. „Wer über 40 Jahre gearbeitet hat, sollte von seiner Rente auch leben können", mahnte er an. Josef Mischko stimmte ihm zu und betonte, dass sich die SPD gerade deshalb auch für einen flächendeckenden Mindestlohn und eine Umverteilung von oben nach unten einsetze.
Nach einem Hausrundgang spazierten die Genossen gemeinsam mit Bürgermeister Karl Bux durch die Stadt zum stationären Hospiz St. Anna. Seit drei Jahren werden hier nun in sieben Betten Patienten und deren Angehörige professionell beim Sterben begleitet, erläuterte Schwester Veronika. Sie stellte den Politikern die vier Dimensionen von Sterbenden vor. Sie wollten nicht alleine sein, ohne Schmerzen sterben, ihre Dinge zu Ende und den Sinn des Lebens reflektieren.

Im Hospiz würden all die persönlichen, individuellen Bedürfnisse der Patienten berücksichtigt. Knapp zwei Drittel der Bewohner blieben weniger als 20 Tage in der Einrichtung, informierte Schwester Veronika weiter. 16 Prozent würden bereits in weniger als drei Tagen sterben. Die Belegung des Hospizes sei in den ersten neun Monaten des Jahres auf 91,1 Prozent angestiegen. Dennoch könnte durch das Geld von Krankenkassen und Pflegeversicherung nur 90 Prozent des jährlichen Haushalts bestritten werden. Um das Defizit des Hospizes teilweise auffangen zu können, sei es auf Spenden, den Erlös aus Veranstaltungen und ehrenamtliches Engagement angewiesen, verdeutlichte Schwester Veronika. Schwester Mechthild erläuterte den Genossen das Sterben und den Abschied von Gestorbenen. „Nicht nur der Sterbende, sondern auch die Angehörigen müssen begleitet werden". Auf Grund der hohen Belastung auch für die Mitarbeiter beschäftige das Ellwanger Hospiz auch nur Fachkräfte, die über mindestens zehn Jahre Berufserfahrung verfügen.

Josef Mischko unterstützte die Schwestern: „In Würde sterben ist wichtig". Eine soziale Stadt werde auch vom Sterben-Können geprägt. Bürgermeister Karl Bux bemerkte, dass das Hospiz St. Anna das stationäre Hospiz für den ganzen Kreis sei. Er sieht es daher auch als „Kreisthema".

Im Ellwanger Tafelladen informierte der ehrenamtliche Geschäftsführer Tilmann Haug die Genossen über die immer größer werdende Nachfrage in Ellwangen. Über 250 Ausweise seien bereits ausgegeben worden. Täglich kämen zwischen 80 und 120 Kunden in den kleinen Laden. Die Hemmschwelle sei bei vielen Bedürftigen jedoch immer noch sehr hoch. Der Tafelladen erfahre in Ellwangen allerdings breite Unterstützung. Das ehrenamtliche Engagement in der Stadt sei sehr hoch, lobte Haug. „Wir haben hier viel Glück, kriegen viel Unterstützung". Hilfe von der SPD-Kreistagsfraktion erhofft sich Haug im Bereich der Müllgebühren. Insbesondere die Entsorgung des Biomülls über die GOA mache dem Tafelladen zu schaffen. Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion im Ostalbkreis, Klaus Maier, versprach sich der Sache im Kreistag anzunehmen.

 

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Leni Breymaier MdB

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